“Haushalt der sozialen Kälte” - AWO kritisiert Kürzungspläne in Bundeshaushalt scharf

07.07.2023

Die Arbeiterwohlfahrt kritisiert die Sparpläne im gerade vorgestellten Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2024 scharf. AWO-Präsident Michael Groß erklärt dazu:

„Wir sehen hier einen Haushalt der sozialen Kälte. Kürzungen bei Gesundheit, Familie und Sozialem – der Finanzminister will auf Kosten des sozialen Friedens eine klientelpolitische Agenda durchdrücken. Es ist ein Hohn, dass der Minister ausgerechnet in den Bereichen den Rotstift ansetzen will, die die Auswirkungen von Pandemie, Krieg und Inflation abfedern. Viele Menschen in den Quartieren leiden schon heute massiv unter Sparzwängen - die so wichtige Infrastruktur, angefangen von der Kita über die Schule und die Sozialarbeit bis hin zur Pflegeeinrichtung, gibt es nicht zum Nulltarif. Hier braucht es mehr, nicht weniger Geld!“

Der geplante Haushalt sieht massive Kürzungen bei diversen sozialpolitischen Programmen vor. Auch der Bundeszuschuss zur Pflegeversicherung soll komplett entfallen.

„Ich wüsste gerne von Bundesminister Lindner, wie er sich das Pflegesystem in Deutschland zukünftig vorstellt“, so Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt, „denn schon jetzt steht die Pflegeversicherung auf tönernen Füßen. Wir brauchen eine auskömmlich finanzierte Pflegevollversicherung, um teils entsetzliche Zustände für pflegebedürftige Menschen, ihre Angehörigen und die Pflegenden abzuwenden.“

Grundsätzlich kritisiert die AWO, dass die Bundesregierung – fernab aller politischen Realitäten – im nächsten Jahr die “Schuldenbremse” einhalten will. Durch das verkrampfte Festhalten an vermeintlichen Sparzwängen riskiere die Regierung das Erreichen sozialer Kipppunkte, so der Verband. Dazu Michael Groß: “In Zeiten knapper Kassen ist es Aufgabe des Finanzministers, die Einnahmenseite des Staates zu stabilisieren. Es wäre nur vernünftig, hier über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine Erhöhung der Erbschaftssteuer oder die Besteuerung von Übergewinnen zu sprechen, statt einfach bei den Sozialausgaben zu kürzen.”

Weitere Nachrichten

Meldung vom 22.08.2024
Der Dortmunder Karrieretag geht in die dritte Runde – und der AWO Bezirk Westliches Westfalen mit den Unterbezirken Dortmund, Ennepe-Ruhr und Ruhr-Lippe-Ems ist dabei. weiterlesen
Meldung vom 13.08.2024
Die zwölf Delegierten der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Frauenbeauftragen NRW der WfbM (Werkstätten für behinderte Menschen) trafen sich Ende Juli im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. weiterlesen
Meldung vom 07.08.2024
Am kommenden Sonntag, 11. August, werden an der Mergelteichstraße möglicherweise zwei Blindgänger entschärft. Fast 3500 Menschen müssten evakuiert werden. weiterlesen
Meldung vom 01.08.2024
Was passiert, wenn der EM-Videobeweis ins private Wohnzimmer und die die Kapitänsregel in der Politik Fuß fassen? Der Steiger hat da so eine Ahnung. weiterlesen
Meldung vom 12.07.2024
Die AWO bietet ab November 2024 Kurmaßnahmen für pflegende Eltern an. weiterlesen
Meldung vom 11.07.2024
Kriege, Klimawandel, die Auswirkungen der Pandemie, Hass und Hetze im Netz sowie zunehmende rassistische, radikale und nationale Tendenzen verunsichern und machen Angst. weiterlesen
Meldung vom 08.07.2024
Das Lotte-Lemke-Bildungswerk der AWO bietet ab 9. September 2024 eine Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft (PDL) an. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Unser Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gevelsberg wurde am vergangenen Wochenende von Unbekannten mit Eiern beworfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich unsicher. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Mobilmachung? Musterung? Make love – make war? Das Soldatsein ist wieder angesagt. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Studierende der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) haben unser Fritz-Krüger-Seniorenzentrum in Münster besucht. weiterlesen