„Die größte Herausforderung ist der Arbeitskräftemangel“

12.05.2022

Am Tag der Pflege stellt die AWO ihre Forderungen an eine neue Landesregierung vor

Was passiert, wenn nichts passiert? „Dann haben wir bald keine Auszubildenden und keine Lehrkräfte mehr an den Pflegeschulen und unseren Seniorenzentren bricht der Nachwuchs weg“, sagt Elke Hammer-Kunze, stellvertretende Geschäftsführerin des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen. Anlässlich des „Internationalen Tag der Pflege“ am 12. Mai macht die AWO auf das Problem aufmerksam. Insgesamt ist die AWO Träger von fast 60 Seniorenzentren und – wie alle Anbieter stationärer und ambulanter Pflege - dringend auf Arbeitskräfte angewiesen. „Wir erwarten von der neuen Landesregierung, dass sie nun wichtige Weichen stellt und das Thema ganz oben auf der Agenda verortet.“

Der massive Personalmangel betreffe den gesamten Pflegesektor und spitze sich weiter zu. Der Arbeitsmarkt sei aber leergefegt. „Wir setzen auf die Ausbildung von Nachwuchs, um Personal zu gewinnen. Es muss aber alles dafür getan werden, um die Anzahl der aktuellen Pflegeausbildungsplätze zumindest zu halten und um weitere Ausbildungsplätze für Pflegefachassistenzen zu schaffen. Hierzu werden dringend Lehrkräfte benötigt“, so Elke Hammer-Kunze.

Um vermehrt Lehrkräfte für die Pflegeschulen zu gewinnen, fordert die AWO, Anreize für pflegenahe Studiengänge zu schaffen, etwa durch Stipendien oder durch Ausbildungsvergütungen für Pflegestudierende. „Wichtig ist, dass alle Maßnahmen durch Steuermittel finanziert werden und dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht finanziell belasten.“

Neben der Digitalisierung der Pflege(Ausbildung) positioniert sich die AWO im Vorfeld der Landtagswahl unter anderem zum Klimaschutz. Um entsprechende Maßnahmen in den Seniorenzentren umzusetzen, seien in der Regel hohe Investitionen notwendig – bei den bislang anerkennungsfähigen Baukosten blieben energetische Sanierung oder energetischem Bauen aber bisher unberücksichtigt. „Das muss sich ändern, damit z.B. die Dächer von Pflegeeinrichtungen konsequent mit Photovoltaikanlagen versehen werden“, so Elke Hammer-Kunze. Darüber hinaus fehle der Anreiz, weitere klimafreundliche Initiativen umzusetzen.

Die vollständigen Positionen der AWO NRW finden Sie unter www.awo-nrw.de/node/38648.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 26.03.2024
Politiker*innen, Menschen aus den AWO-Seniorenzentren und Vertreter*innen des Bezirksverbandes Westliches Westfalen haben gemeinsam gegen rechts protestiert. Vor dem Landtag in Düsseldorf bildeten sie eine Menschenkette. weiterlesen
Meldung vom 19.03.2024
Am Tag gegen Rassismus (21. März) setzen AWO-Seniorenzentren und Pflegeschulen mit Politiker*innen ein Zeichen gegen rechts weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
AWO NRW fordert gesetzliche Mindeststandards für die OGS von der Landesregierung. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
Die Mehrheit zieht zu Tausenden durch die Städte, um gegen die Deportations-Fantasien der faschistischen Flachdenker zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
AWO Bezirk Westliches Westfalen startet ins Veranstaltungsjahre „WANTED: Fachkräfte“ weiterlesen
Meldung vom 13.02.2024
Am 7. Februar fand die Fachtagung der AWO NRW zum Thema Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" statt. weiterlesen
Meldung vom 12.02.2024
Die Seniorenzentren der Arbeiterwohlfahrt haben im Jahr 2023 über 80 langjährig in der Pflege beschäftigten Hilfskräfte zu dringend benötigten Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten qualifiziert. weiterlesen
Meldung vom 07.02.2024
Die Arbeiterwohlfahrt begrüßt im parlamentarischen Verfahren zurückgenommene Kürzungen, übt aber auch klare Kritik am neuen Haushaltsplan. weiterlesen
Meldung vom 05.02.2024
Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte für die in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigte Menschen sind in der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung (WMVO) geregelt. weiterlesen
Meldung vom 01.02.2024
Über die AfD Recherche von CORREKTIV und die erschreckenden Blicke in das Innenleben von brutalen und skurrilen Rassisten schreibt der Steiger. Für viele Hunderttausende war das Potsdamer Fascho-Treffen das Signal auf die Straße zu gehen. Das ist gut so. mehr... weiterlesen