AWO enttäuscht vom Koalitionsgipfel: Blockadehaltungen und Nebelkerzen verzögern wichtige Entscheidungen für den sozial-ökologischen Umbau

29.03.2023

Die AWO fordert nach dem Koalitionsgipfel eine klare Haltung für soziale und ökologische Gerechtigkeit. Die Zeit sei reif, dass insbesondere Einkommensstarke und Vermögende endlich ihrer Verantwortung für den sozial-ökologischen Umbau nachkämen und von der Regierung in die Pflicht genommen würden.

„Der Pflege droht der Kollaps, Arm und Reich driften weiter auseinander und Wohnen wird für immer mehr Menschen nahezu unbezahlbar“, so Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt.

Gerade in Bezug auf den Klimaschutz brauche es endlich mehr Gerechtigkeit. „Einkommensstarke und Vermögende müssen Verantwortung tragen. Dazu gehört, dass sie für den sozial-ökologischen Umbau finanziell in die Pflicht genommen werden und zudem ihre eigenen Lebensstile ändern. Der ärmere Teil ist längst in Vorleistung gegangen!“, so Groß weiter.

Die ärmeren zwei Drittel der Menschen in Deutschland haben ihre Emissionen von 1991 bis 2019 überdurchschnittlich reduziert. Die Emissionen von Besserverdienenden und Superreichen steigen dagegen kontinuierlich an.

„Entgegen der Behauptungen des Finanzministers ist konsequenter und gerechter Klimaschutz selbstverständlich finanzierbar. Die Bundesregierung muss dafür jedoch endlich eine stärkere Besteuerung von Erbschaften und Vermögen in den Blick nehmen und auch den Abbau zahlreicher umweltschädlicher und sozial ungerechter Subventionen in Angriff nehmen. Auch das im Koalitionsvertrag vereinbarte Klimageld ist dringend überfällig und muss einkommens- und vermögensabhängig ausgestaltet werden – das 1,5°-Ziel wird mit den aktuellen Maßnahmen nicht erreicht werden können“, mahnt Michael Groß.

Besonders enttäuscht zeigt sich die AWO darüber, dass die selbsternannte Fortschrittskoalition noch keinen Durchbruch bei der Finanzierung wichtiger sozialer Projekte wie der Kindergrundsicherung erzielen konnte, für die die AWO seit Jahren im Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG kämpft. Dazu erklärt Michael Groß abschließend: “Es entsteht der Eindruck, dass zentrale Versprechen der Ampel immer weiter auf die lange Bank geschoben werden. Klar ist: Sozialen Fortschritt gibt es nicht zum Nulltarif. Wir erwarten daher, dass die Ampel endlich Verantwortung für die junge Generation zeigt und die Kindergrundsicherung zeitnah auf den Weg bringt. Es kann doch nicht sein, dass sich die beiden größeren Koalitionspartner in Sachen Kindergrundsicherung weitestgehend einig sind und sich auch hier wieder von ihrem Juniorpartner derart ausbremsen lassen. Wir brauchen jetzt endlich kluge Finanzierungskonzepte von Herrn Lindner, um soziale Ausgrenzung zu beenden und kein Kind zurückzulassen!”

Weitere Nachrichten

Meldung vom 26.03.2024
Politiker*innen, Menschen aus den AWO-Seniorenzentren und Vertreter*innen des Bezirksverbandes Westliches Westfalen haben gemeinsam gegen rechts protestiert. Vor dem Landtag in Düsseldorf bildeten sie eine Menschenkette. weiterlesen
Meldung vom 19.03.2024
Am Tag gegen Rassismus (21. März) setzen AWO-Seniorenzentren und Pflegeschulen mit Politiker*innen ein Zeichen gegen rechts weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
AWO NRW fordert gesetzliche Mindeststandards für die OGS von der Landesregierung. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
Die Mehrheit zieht zu Tausenden durch die Städte, um gegen die Deportations-Fantasien der faschistischen Flachdenker zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
AWO Bezirk Westliches Westfalen startet ins Veranstaltungsjahre „WANTED: Fachkräfte“ weiterlesen
Meldung vom 13.02.2024
Am 7. Februar fand die Fachtagung der AWO NRW zum Thema Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" statt. weiterlesen
Meldung vom 12.02.2024
Die Seniorenzentren der Arbeiterwohlfahrt haben im Jahr 2023 über 80 langjährig in der Pflege beschäftigten Hilfskräfte zu dringend benötigten Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten qualifiziert. weiterlesen
Meldung vom 07.02.2024
Die Arbeiterwohlfahrt begrüßt im parlamentarischen Verfahren zurückgenommene Kürzungen, übt aber auch klare Kritik am neuen Haushaltsplan. weiterlesen
Meldung vom 05.02.2024
Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte für die in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigte Menschen sind in der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung (WMVO) geregelt. weiterlesen
Meldung vom 01.02.2024
Über die AfD Recherche von CORREKTIV und die erschreckenden Blicke in das Innenleben von brutalen und skurrilen Rassisten schreibt der Steiger. Für viele Hunderttausende war das Potsdamer Fascho-Treffen das Signal auf die Straße zu gehen. Das ist gut so. mehr... weiterlesen