Bei herrlichem Frühlingswetter fand der traditionelle Frühjahrsempfang der AWO Westliches Westfalen in diesem Jahr im Freischütz in Schwerte statt. Für die 500 geladenen Gäste, die Bezirksgeschäftsführer Wolfgang Altenbernd begrüßen durfte, boten das historische Gebäude und der waldumsäumte Biergarten einen würdigen Rahmen des jährlichen Ereignisses.
Zum Auftakt des Treffens bedankte sich Bürgermeister Heinrich Böckelühr, dass Schwerte im zweiten Jahr hintereinander als Versammlungsort auserkoren wurde - 2009 war es die Rohrmeisterei.
Bevor Tirzah Haase und Armine Ghuloya musikalische Akzente setzten, würdigte Landrat Makiolla die AWO als einen der wichtigsten sozialen Pfeiler im Kreis.
Ein kabarettistisches Feuerwerk lieferte anschließend Dr. Ludger Stratmann, der das Publikum 45 Minuten lang zu Lachsalven hinriss.
Der AWO Vorsitzende Bodo Champignon ging in seiner Rede auf die aktuellen sozialpolitischen Forderungen der AWO an die Politik im Lande ein und begrüßte dann Guntram Schneider.
Als die Arbeiterwohlfahrt ihn eingeladen hatte, da gehörte der DGB-Landes-Chef noch nicht zum Schattenkabinett von Hannelore Kraft. Absagen wollte er aber nicht, obwohl er die Anzahl seiner Auftritte in Gewerkschaftsmission seither deutlich reduziert. So zeigte der DGB-Vorsitzende klare Kante in sozialpolitischen Fragen. Der 58-Jährige will rechtlich verankert wissen, dass Kinder nicht in Armut fallen dürfen. Er plädiert für verbesserte Hartz-Regelsätze, denkt dabei aber nicht nur an Geldleistungen, sondern sieht als erforderlich an, die gesamte soziale Infrastruktur und den Bildungsbereich in den Blick zu nehmen.
Vor den rund 500 AWO-Vertretern geißelte er die „Kopfpauschale" als unsoziales Instrument, das eine Mehrklassenmedizin entstehen lasse.