AWO-Sozialbarometer 10-2012

19.10.2012

Fürchten Sie, dass Sie im Ruhestand von Altersarmut betroffen sind, also dass Sie dann nicht ohne staatliche oder familiäre finanzielle Unterstützung auskommen?

Fast die Hälfte aller Bürger befürchtet eigene Altersarmut

42 Prozent aller befragten Bürger fürchten laut dem aktuellem AWO Sozialbarometer im Ruhestand nicht ohne staatliche oder familiäre finanzielle Unterstützung auszukommen und damit von Altersarmut betroffen zu sein. Als die AWO vor genau einem Jahr 1.000 Bürgern die gleiche Frage stellte, fürchtete „nur" jeder Dritte die eigene Armut im Alter. „Wenn die aktuelle Rentenpolitik weiter fortgeführt wird, sorgen sich diese Menschen leider völlig zu Recht", kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Zahlen und fordert: „Wer ein Leben lang gearbeitet hat, muss sich darauf verlassen können, dass seine Rente seinen Lebensstandard sichert."

Würde die Rente wie geplant ab 2030 auf 43 Prozent des Nettoeinkommens abgesenkt werden, müsste eine große Bevölkerungsgruppe zum Sozialamt gehen. Um im Alter überhaupt auf das Niveau der Grundsicherung zu kommen, muss ein Arbeitnehmer 45 Jahre lang rund 1580 Euro brutto verdienen. „Die Rente muss armutsfest sein", fordert Stadler. Die AWO fordert deshalb:

  • Festschreibung des Rentenniveaus der Gesetzlichen Rentenversicherung mindestens auf den derzeitigen Stand von 51 Prozent vom Bruttolohn minus Sozialabgaben.
  • Stärkung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, Bekämpfung des Niedriglohnsektors und der schlechten Bezahlung von Frauen.
  • Besserer und abschlagsfreier Zugang zur Erwerbsminderungsrente.
  • Konzentration auf die beitragsfinanzierte und solidarische gesetzliche Rentenversicherung. Diese muss zur Erwerbstätigenrente werden (das heißt, sie wird ausgeweitet auf Beamte, Selbständige etc.). Die paritätische Finanzierung durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist beizubehalten bzw. auszubauen.
  • Private Vorsorge darf nur eine zusätzliche und keine notwendige Option sein.
  • Die gesellschaftlichen Aufgaben der Kindererziehung und Pflege von Angehörigen sind anzuerkennen. Die Finanzierung dieser gesellschaftlichen Aufgaben hat aus Steuermitteln zu erfolgen.
  • Anhebung der steuerfinanzierten Grundsicherung im Alter auf ein auskömmliches Niveau.

Weitere Informationen unter www.awo-sozialbarometer.org.

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