Hans-Jochen Vogel Gast des AWO Neujahrsempfangs in Hamm  - Plädoyer für soziale Werte und ehrenamtliches Engagement

13.02.2007

Eine stärkere soziale Werteorientierung und mehr ehrenamtliches Engagement vor allem von Menschen jenseits der 50 hat der ehemalige Vorsitzende der SPD, Hans-Jochen Vogel, auf dem Neujahrsempfang der Arbeiterwohlfahrt im Westlichen Westfalen gefordert. Der AWO Bezirk stellte auf dem Treffen in der Alfred-Fischer-Halle in Hamm eine Stiftung vor, die Konzepte zum Leben im Alter finanziell unterstützen wird.
Der ehemalige SPD Bundesvorsitzende aus München, der wenige Tage zuvor seinen 81. Geburtstag gefeiert hatte, war aus enger Verbundenheit mit der Arbeiterwohlfahrt ins Ruhrgebiet nach Hamm gekommen. Vor 500 Mitgliedern, Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Freunden der AWO kritisierte Hans-Jochen Vogel Zerfallsprozesse der Gesellschaft, vor allem eine um sich greifende Ökonomisierung und moralische Beliebigkeit.
Empörend seien etwa die maßlosen Abfindungen, die sich Manager und Vorstände großer Konzerne genehmigten, während sie ihren Mitarbeitern Maßhalten predigten. Auch für das aktuelle Thema ‚Kohleausstieg’ fand Vogel in der früheren Maschinenhalle der Zeche Sachsen in Hamm klare Worte. Er dankte den hunderttausenden Bergleuten, die den Wiederaufbau der Bundesrepublik möglich gemacht haben.
Im Gespräch mit dem WDR-Moderator Tom Hegermann berichtete Hans-Jochen Vogel über die positiven Erfahrungen in der Senioreneinrichtung in München, in die er mit seiner Frau eingezogen ist. In Hamm wirkte er in jeder Sekunde seines öffentlichen Auftritts fit und agil. Über seine früher bewunderte wie gefürchtete Pedanterie redet der früher als „Oberlehrer“ gescholtene Politiker mittlerweile mit selbstironischer Distanz, zu seinem Leben als Politiker steht er. Er sei, so gestand er, mit sich selbst ‚im Reinen’, wenn er an seine Karriere denke und noch immer „…ins Gelingen verliebt…“.
Hans Jochen Vogel forderte in Hamm, gerade die älteren Mitbürger sollten sich stärker sozial engagieren. Einer der Gründe für seinen Auftritt in Hamm sei die gute Arbeit, die die Arbeiterwohlfahrt im Bezirk Westlichen Westfalen für Senioren leiste.
Passend dazu stellte Bezirksgeschäftsführer Wolfgang Altenbernd in Hamm die neue Stiftung „Leben im Alter“ vor. Mit ihr will die AWO unter anderem die Arbeit in stationären Pflegeeinrichtungen stärken.

Zum AWO Bezirk gehören allein 58 Seniorenzentren mit mehr als 7000 Bewohnern. Mit dem Geld aus der Stiftung sollen neue Konzepte, Wohn- und Pflegemöglichkeiten finanziert werden. Gesucht sind Partner, die sich als Aufbauhelfer und Zustifter beteiligen.
In diesem Sinne war auch Tom Hegermanns Appell an das Publikum in der Alfred-Fischer-Halle in Hamm gemeint: „Gehen Sie stiften!“

Bilderalbum der Veranstaltung

Weitere Nachrichten

Meldung vom 19.12.2024
Zu einem konstruktiven, offenen Austausch trafen sich AWO-Vertreter*innen in Münster mit dem Vorstand der SPD-Fraktion in der LWL-Landesversammlung. weiterlesen
Meldung vom 18.12.2024
Die Werkstatträtinnen und -räte sowie die Mentor*innen bzw. Vertrauenspersonen trafen sich im Dezember zur jährlichen Fortbildung in Schwerte. weiterlesen
Meldung vom 16.12.2024
„Wir sind auf dem richtigen Weg“ / Positive Resonanz und viele gute Anregungen weiterlesen
Meldung vom 10.12.2024
Menschenrechte werden missachtet, Homosexualität ist verboten, die Rolle der Frau untergeordnet, freie Wahlen finden nicht statt und Religions-, Meinungs- sowie Pressefreiheit sucht man vergebens: weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Nach dem Protest ist vor dem Protest: Erst Katar, jetzt Saudi-Arabien – die FIFA hat aus der Kritik an der Fußball-WM 2022 in Katar nichts gelernt und steht kurz davor, den Fehler zu wiederholen. weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Das AWO-Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist in der Kategorie „Umwelt schützen“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit bei der feierlichen Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf zum Sieger gekürt worden. weiterlesen
Meldung vom 01.12.2024
32.000 Menschen haben im November in Düsseldorf gegen Einsparungen im Sozialbereich protestiert. Minister Laumann war auf der Bühne zwar voll des Lobes für die Aufmüpfigkeit der Massen - trotz eines Pfeifkonzertes und Buh-Rufen. weiterlesen
Meldung vom 25.11.2024
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Laut kürzlich veröffentlichten Zahlen des BKA aus dem Jahr 2023 werden jeden Tag mindestens zwei bis drei Tötungsversuche gegen Frauen allein in Deutschland unternommen. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Sie fehlen an allen Ecken und Enden: Gut ausgebildete Mitarbeitende, die in den vielen Kitas, im Offenen Ganztag, in der Eingliederungs- und Jugendhilfe, der Migrations- und Jugendsozialarbeit, in Seniorenzentren etc. tätig werden können. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Digitalisierung, ökologischer und demografischer Wandel und der damit verbundene Strukturwandel am Arbeitsmarkt weiterlesen