Moria: SOFORTIGES HANDELN – bevor es zu spät ist!

09.09.2020

Das völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist in der Nacht zum 09.09.2020 fast komplett abgebrannt. Angesichts dieser Katastrophe und der dort sich schon seit Monaten zuspitzenden Situation fordert der AWO Bundesverband ein sofortiges Handeln.

Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren überfüllt. Bei einer Kapazität von 2800 Plätzen leben dort nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums rund 12.600 Flüchtlinge. Die desolaten Wohnbedingungen und die mangelnde Hygiene machen Vorkehrungen für das Einhalten von Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung einer Infektion an Covid-19 unmöglich.

Immer wieder gab es Proteste gegen die Zustände im Camp. Diese sind erneut entstanden, nachdem das gesamte Lager unter Quarantäne gestellt wurde. Brigitte Döcker vom AWO Bundesverband: „Die Menschen dort fürchten um ihr Leben und brauchen dringend Hilfe. Doch die europäischen Staaten ignorieren die dramatische Lage und reagieren nicht auf diese Hilferufe der Schutzsuchenden und nicht auf die Appelle der Menschenrechtsorganisationen“.

Schon im Mai forderte der AWO Bundesverband [1] eine grundsätzliche Auflösung des Lagers Moria und anderer Hotspots sowie die flächendeckende, menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge. Brigitte Döcker: „Die gestrige Katastrophe zeigt erneut, dass es höchste Zeit ist zu handeln. Es braucht daher eine rasche Verteilung der Flüchtlinge auf die Mitgliedstaaten der EU unter Berücksichtigung aller notwendigen Maßnahmen zur Gesundheitsprävention. Die Interessen und Bedürfnisse der Geflüchteten und die Situation in den EU-Aufnahmeländern müssen dabei berücksichtigt werden und die geltenden völkerrechtlichen, menschenrechtlichen und europarechtlichen Standards erhalten bleiben [2].

Brigitte Döcker: „Die EU muss nun endlich ihre Verantwortung wahrnehmen, damit solche Hotspots ein Ende finden und nicht wieder ein neues Moria entsteht.“

[1] Vgl: Pressemitteilung Solidarität muss praktisch werden! https://www.awo.org/solidaritaet-muss-praktisch-werden
[2] Vgl: Positionen der AWO zur  Bewältigung der Corona-Krise auf EU-Ebene https://www.awo.org/sites/default/files/2020-05/200507_AWO_Corona_EU.PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 01.06.2024
Jetzt ist es offiziell: Die AfD ist als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Weil es bei der Europawahl keine 5-Prozent-Hürde gibt, werden wir Krah und Konsorten wohl nicht verhindern können. weiterlesen
Meldung vom 24.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen hat ein Projekt ins Leben gerufen, um seine Auszubildenden besser zu unterstützen. Unter dem Motto „Lass uns reden!“ können sich die Berufs-Einsteiger vertraulich an Torsten Jaspers wenden, wenn es mal schwierig wird. weiterlesen
Meldung vom 22.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen wendet sich in einem Brief an seine Mitarbeitenden und ruft sie dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen: weiterlesen
Meldung vom 21.05.2024
Bei der AWO sind wir uns einig: in einem bunten, weltoffenen und demokratischen. Wir appellieren an alle, am 9. Juni wählen zu gehen und die Stimmen zu erheben gegen rechts und für Demokratie. weiterlesen
Meldung vom 21.05.2024
AWO-Einrichtungen haben Sinnbilder der Solidarität für Geflüchtete weltweit gestaltet weiterlesen
Meldung vom 15.05.2024
Die Teams in den Kliniken der AW Kur und Erholung engagieren sich tagtäglich in den schönsten deutschen Erholungsgebieten für Menschen in Erziehungs- und Pflegeverantwortung. weiterlesen
Meldung vom 10.05.2024
„Die Mängelliste in der stationären Altenhilfe wird immer länger“ weiterlesen
Meldung vom 08.05.2024
Anlässlich des Europatags am 9. Mai fordert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Europäische Union zu mehr Einsatz bei der Armutsbekämpfung auf. weiterlesen
Meldung vom 01.05.2024
Das Gemaule über das Bürgergeld soll der CDU zu alter Stärke verhelfen. Unermüdlich und mit vereinten Boulevard-Kräften bläst sie zur Attacke gegen das angeblich "arbeitnehmerfressende" Bürgergeld-Monster. weiterlesen
Meldung vom 29.04.2024
Es wird diskutiert, sich ausgetauscht und vor allem viel vorangebracht: In den vergangenen Monaten haben die Kolleg*innen in den Unterarbeitsgruppen (UAG) intensiv an der „AWO Vision 2025“ gearbeitet. weiterlesen