AWO macht Kita-Kinder stark und mutig

27.10.2021

Bezirksverband entwickelt praxisnahes Arbeitsset, das Kindern hilft, über ihre Sorgen zu sprechen

Dortmund. Gemeinsam mit Fachkräften aus Kitas und des Kinderschutzbundes NRW hat der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen ein Arbeitsset für die pädagogische Praxis entwickelt, um Prävention und Schutz in der Kinderbetreuung weiter zu stärken. „Unser Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Erziehenden und Kindern zu erleichtern. Das Arbeitsset hilft, ins Gespräch zu kommen, vor allem wenn es darum geht, persönliche Grenzen und Bedürfnisse im Kita-Alltag anzusprechen. Das fällt Kindern besonders schwer. Unser Arbeitsset hilft ihnen aber, diese Hürden zu überwinden“, so Ursula Hawighorst, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie beim Bezirksverband.

Herzstück des Arbeitssets ist die Figur Merti Mutig: ein Kind, das in die Kita geht und immer wieder Situationen rund um das Thema Macht und Wohlfühlen erfährt. Das Set besteht aus sechs Bildkarten, die Gesprächsthemen und Denkanstöße bieten. Die Fachkräfte können anhand der Bilder mit den Kindern über Erlebnisse und Sorgen sprechen und zusammen nach Lösungen suchen.

Seit 2018 hat sich der AWO Bezirksverband in einem breit angelegten Prozess mit dem Kinderschutz in Einrichtungen befasst und das gemeinsame AWO-Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche entwickelt. Dieses bietet Orientierung für die angeschlossenen Träger. Dazu zählen im Bezirksverband Westliches Westfalen 330 Kindertageseinrichtungen und 20 Kindertagespflegestellen. 

Gewalt und Missbrauch vorzubeugen bedeute, Kinder stark zu machen und sie zu ermutigen ihre Bedürfnisse zu benennen. „Kein Kind kann sich allein schützen", so Ursula Hawighorst. „Als Träger ist es unser Hauptanliegen, sichere Orte für die Kinder zu schaffen.“ Denn Kinder erleben das soziale Miteinander während der Kita-Zeit sehr intensiv. Bereits in den ersten Lebensjahren lernen sie, andere Menschen zu respektieren. „Diese Erfahrungen wirken weit über die Betreuungszeit in der frühen Kindheit hinaus,“ weiß Hawighorst.

Mit dem Slogan „Wir schützen und unterstützen“ wurde zusätzlich ein Plakat gestaltet, das in allen AWO-Kitas und Kindertagespflegestellen gut sichtbar aufgehängt wird. „Es ist ein Apell und ein Versprechen“, erklärt die Fachbereichsleiterin weiter. Damit soll gegenüber den Mitarbeitenden, Teams und Eltern ein Zeichen gegen Gewalt an Kindern gesetzt werden. „Damit signalisieren wir potenziellen Tätern deutlich, dass die AWO keinen Machtmissbrauch duldet“.

Die Einführung des Arbeitssets bietet die Chance, Fachwissen an Mitarbeiter zu vermitteln, sich in den Teams damit auseinanderzusetzen und eine gemeinsame machtkritische Haltung in der pädagogischen Arbeit zu entwickeln. 

Weitere Infos: Xenja Winziger (Fachbereich Kinder, Jugend und Familie beim AWO Bezirk Westliches Westfalen e.V.), Tel.:0231/5483-299, xenja.winziger@awo-ww.de


Ursula Hawighorst, Muna Hischma und Xenja Winziger (v.l.n.r) stellen das neue Arbeitsset des Bezirksverbandes vor. 

Weitere Nachrichten

Meldung vom 19.12.2024
Zu einem konstruktiven, offenen Austausch trafen sich AWO-Vertreter*innen in Münster mit dem Vorstand der SPD-Fraktion in der LWL-Landesversammlung. weiterlesen
Meldung vom 18.12.2024
Die Werkstatträtinnen und -räte sowie die Mentor*innen bzw. Vertrauenspersonen trafen sich im Dezember zur jährlichen Fortbildung in Schwerte. weiterlesen
Meldung vom 16.12.2024
„Wir sind auf dem richtigen Weg“ / Positive Resonanz und viele gute Anregungen weiterlesen
Meldung vom 10.12.2024
Menschenrechte werden missachtet, Homosexualität ist verboten, die Rolle der Frau untergeordnet, freie Wahlen finden nicht statt und Religions-, Meinungs- sowie Pressefreiheit sucht man vergebens: weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Das AWO-Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist in der Kategorie „Umwelt schützen“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit bei der feierlichen Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf zum Sieger gekürt worden. weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Nach dem Protest ist vor dem Protest: Erst Katar, jetzt Saudi-Arabien – die FIFA hat aus der Kritik an der Fußball-WM 2022 in Katar nichts gelernt und steht kurz davor, den Fehler zu wiederholen. weiterlesen
Meldung vom 01.12.2024
32.000 Menschen haben im November in Düsseldorf gegen Einsparungen im Sozialbereich protestiert. Minister Laumann war auf der Bühne zwar voll des Lobes für die Aufmüpfigkeit der Massen - trotz eines Pfeifkonzertes und Buh-Rufen. weiterlesen
Meldung vom 25.11.2024
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Laut kürzlich veröffentlichten Zahlen des BKA aus dem Jahr 2023 werden jeden Tag mindestens zwei bis drei Tötungsversuche gegen Frauen allein in Deutschland unternommen. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Sie fehlen an allen Ecken und Enden: Gut ausgebildete Mitarbeitende, die in den vielen Kitas, im Offenen Ganztag, in der Eingliederungs- und Jugendhilfe, der Migrations- und Jugendsozialarbeit, in Seniorenzentren etc. tätig werden können. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Digitalisierung, ökologischer und demografischer Wandel und der damit verbundene Strukturwandel am Arbeitsmarkt weiterlesen